Mein Ansatz
Ein anderer Blick auf Brüche
Konflikte erleben wir häufig als Brüche. Irgendetwas in uns und im Kontakt mit dem Gegenüber geht zu Bruch. Das Vertrauen. Der Glaube an das ‚Wir‘ oder das ,Ich‘. Die Zuversicht auf Besserung der Situation.
Wir tendieren dazu, Gebrochenes als „weniger wert“ zu erachten. Wollen Brüche gerne ungeschehen machen. Erachten konfliktarme Beziehungen und gradlinige Lebenswege häufig als wertvoller und besser.
KINTSUGI
Eine Jahrhunderte alte, handwerkliche Tradition aus Japan pflegt einen anderen Blick auf Brüche: Die Reparaturkunst KINTSUGI fügt gebrochene Porzellan- und Keramikstücke wieder so zusammen, dass die Bruchstellen durch Vergoldung besonders zur Geltung kommen.
Sie werden nicht kaschiert, sondern bewusst betont und sogar aufgewertet.
Makellose Ganzheit wie vor dem Bruch wird nicht angestrebt. Der Gegenstand gilt trotz – oder gerade wegen – seiner neuen Beschaffenheit als vollkommen.
Mein Ansatz und Vorgehen ist diesem Grundgedanken des Kintsugi entlehnt:
- Ich empfinde und bewerte bearbeitete Brüche als wertvoll.
- Das Ziel ist nicht, den Zustand vor dem Bruch wiederherzustellen, sondern die Erkenntnisse aus dem Konflikt in eine neue Ebene zu integrieren. Die Bruchstelle wird so Bestandteil des Neuen.
- Das Sichvertrautmachen mit Euren Bruchstellen und Persönlichkeiten steht am Anfang unseres gemeinsamen Prozesses.
- Ich arbeite damit, was möglich und machbar ist, strebe nicht nach makellosem Herstellen von Harmonie, sondern orientiere mich an den realen Gegebenheiten.
- Der Prozess benötigt Zeit. Eine Lösung lässt sich nicht überstürzt finden. Der Blick ist dabei immer nach vorne gerichtet.
- Das Ergebnis ist immer ein offenes. Im Prozess entsteht etwas Neues.